Die Elbe
Die Elbe ist mit 1091 km Länge einer der größten Ströme Mitteleuropas. Sein Erscheinungsbild im unteren Verlauf verdankt der Fluss im Wesentlichen der gestaltenden Kraft der Schmelzwasserströme nach der Weichsel-Eiszeit. Sie bahnten sich ihren Weg durch die in der vorangegangenen Warthe-Vereisung entstandene Endmoränenlandschaft zur Nordsee und formten dabei das Elbe-Urstromtal. Später, vor etwa 12 -15000 Jahren, wurden die Talsande zu Flugsandfeldern und Dünenzügen aufgeweht. Flechten, Moose sowie eine Fülle verschiedener Gefäßpflanzenarten eroberten das Elbetal. Es entwickelten sich großflächig Weichholz- und Hartholzauenwälder. Über viele Jahrtausende veränderte der Fluss immer wieder seinen Lauf, neue Flussschlingen entstanden, alte wurden vom Strom abgetrennt und blieben als Altwässer zurück. Seit dem 13. Jahrhundert begannen die Menschen, Deiche und Anlagen zu bauen, um ihre Ansiedlungen, Äcker, Wiesen und Weiden vor Überschwemmungen zu schützen. Sie grenzten die ursprüngliche Flussaue mehr und mehr ein.
Der Gewässerverlauf und die stromtaltypischen Lebensräume der Elbe sind trotz aller Veränderungen als einer der wenigen mitteleuropäischen Flüsse auch heute noch weitgehend im naturnahen Verbund erhalten geblieben. Entlang der Elbe von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee ist die vielfältige Flusslandschaft einzigartig und bestimmt großräumig die Landschaftsstruktur und den Landschaftshaushalt in weiten Teilen der Tschechischen Republik und Deutschlands.
Im Bereich der unteren Mittelelbe besitzt der Fluss nur noch ein geringes Gefälle von durchschnittlich 13 cm pro km. Als dynamischer Fluss windet sich die Elbe in weiten Schleifen durch das acht bis 16 Kilometer breite Urstromtal. Ihr Verlauf wird heute durch Buhnen stabilisiert. An den Hauptstrom mit seinen Sandbänken, Schlammufern und Röhrichten schließen sich die Vorländer und Werder an. Heute weist meist nur der Name darauf hin, dass sie ehemals Inseln oder Halbinseln in der Elbe waren.
Artikel-Informationen
erstellt am:
18.05.2005
zuletzt aktualisiert am:
06.05.2010