Neophyten und Neozoen vor unserer Haustür

Anlässlich des 60. Jubiläums des Vereins für Naturkunde Lüchow e.V. findet die 39. Herbsttagung des Heimatkundlichen Arbeitskreises Lüchow Dannenberg gemeinsam mit dem Verein für Naturkunde zum Thema „Neophyten und Neozoen“ statt.

Man spricht von „biologischen Invasionen“, wenn Pflanzen und Tiere, die bei uns natürlicherweise nicht vorkommen, trotzdem einwandern oder eingeschleppt werden. Sie werden als Neophyten und Neozoen, zusammengefasst als Neobiota (vom altgriechischen „néos – neu), bezeichnet. Sie gehören also nicht zur heimischen Flora und Fauna. Und dennoch sind sie bei ihrer Ansiedelung oft sehr erfolgreich. Manchmal sogar zu erfolgreich. Wenn sich die Einwanderungspflanzen und -tiere zu stark vermehren und ausbreiten, dabei vielleicht sogar die heimischen Pflanzen und Tieren verdrängen, kann es dramatischen Folgen auf die biologische Vielfalt (Biodiversität) von Lebensräumen (Biotope) haben. Wenn sich zum Beispiel die Zusammensetzung ganzer Lebensgemeinschaften (Biozönosen), die sich in einem ökologischen Gleichgewicht befinden, verändern. Oder, wenn die „Neuansiedler“ wirtschaftliche Schäden anrichten - als Forst- oder Landwirtschaftsschädlinge.

Von Heinz Walter Kallen wurden im Rahmen des niedersächsischen Pflanzenarten-Erfassungsprogramms 54 bemerkenswerte Neophyten im Landkreis Lüchow-Dannenberg nachgewiesen. Darunter die Kanadische Goldrute, das Kleinblütige Franzosenkraut und das Rauhe Knopfkraut. Als bekanntestes Neozoon gilt der Kartoffelkäfer, der mit der Kartoffel zusammen aus Nordamerika nach Europa kam. Seit 1876 ist er in Deutschland bekannt und 1945 wurde er das erste Mal an der Elbe gesichtet. Die afrikanische Nilgans ist aus der Gefangenschaft geflüchtet und wird seit 1996 im Elbtal beobachtet. (Quellen: Edgar Lünz, Heinke Kelm und Horst Wilkens: Wendlandlexikon Band 2, L-Z, 2008).

Die Tagung setzt sich am Samstag mit verschiedenen eingewanderten Tieren und Pflanzen auseinander. Am Sonntag findet eine Exkursion in das „Grüne Band“ bei Jahrsau statt. Das Programm kann links aus der Seitenspalte heruntergeladen werden.

Samstag 24. September

Treffpunkt: Saaße, Kartoffelhof Kunitz

Zeit: 10:00 – 17:00 Uhr

Kosten: 8 Euro, inkl. Kaffee, Kuchen und kalte Getränke. Die Kosten für die Mittagessen an beiden Tagen müssen individuell beglichen werden.

Sonntag 25. September

Treffpunkt: Kriwitz, Gaststätte Klipp

Zeit: 10:00 Beginn; 12:30 Mittagessen in der Gaststätte Klipp

Anmeldung bis zum 20. September bei den Veranstaltern:

HALD, Wolfgang Jürries; Tel.: 05841 – 6396 (AB) oder wolfgangjuerries@gmx.de

oder

Verein für Naturkunde Lüchow e.V., Petra Dittberner; Tel.: 05843 – 7378 oder petra@dittberner.de