Grünlandbewirtschaftung in der Elbtalaue - ein Praxisleitfaden für die Landwirtschaft
(PDF, 5,66 MB)
Grünlandbewirtschaftung in der Elbtalaue
Neu erschienener Praxisleitfaden für die Landwirtschaft
Unter dem Titel „Grünlandbewirtschaftung in der Elbtalaue – ein Praxisleitfaden für die Landwirtschaft“ ist jüngst eine Broschüre erschienen, die in enger Zusammenarbeit der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Bezirksstelle Uelzen) und des Bauernverbands Nordostniedersachsen e.V. entwickelt wurde. Als ein Ergebnis des Projekts „Aufbau und Etablierung eines kooperativen Auenmanagements“ dient der Leitfaden als Handreichung für Landwirt*innen zur nachhaltigen Nutzung von Grünlandflächen im Deichvorland mit hohem Wert für den Naturschutz.
Die Grünlandflächen entlang der Elbe sind aus der jahrhundertelangen Nutzung der Auenlandschaft durch Bäuerinnen und Bauern hervorgegangen. Wenn es darum geht, sie trotz geänderter Rahmenbedingungen gemeinsam mit der Biosphärenreservatsverwaltung zu erhalten, sind landwirtschaftliche Betriebe die wichtigsten Akteure. Die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere die immer häufigeren Trockenperioden sowie die fortschreitende Aufgabe der Tierhaltung stellen die Erhaltung des elbnahen Grünlandes inzwischen vor große Herausforderungen.
Dem Grünland der Elbtalaue kommt eine große Bedeutung für die Gewährleistung des ungehinderten Abflusses von Hochwässern zu. Für viele Landwirtschaftsbetriebe ist es zugleich die Grundlage der Futtergewinnung. Nicht zuletzt prägen die bunten Blumenwiesen den typischen Charakter der Elbtalaue. Sie dokumentieren ihre lange Nutzungsgeschichte, sind Lebensraum für eine reiche Flora und Fauna, fördern durch ihre Ästhetik Erholung und Fremdenverkehr. Diese Flächen so zu bewirtschaften, dass ihre besonderen Werte und Funktionen erhalten bleiben, ist ein gemeinsames Ziel der Landwirtschaft und des Naturschutzes im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“.
Der 64 Seiten umfassende, reich illustrierte Leitfaden „Grünlandbewirtschaftung in der Elbtalaue – ein Praxisleitfaden für die Landwirtschaft“ konzentriert sich auf die Themen Wuchsbedingungen, Wasserhaushalt, Beweidung und Mahd, Bewirtschaftung und Pflege. Zudem wird die Bedeutung der niedersächsischen Förderprogramme im Bereich Landwirtschaft und Naturschutz für die Erhaltung wertvollen Grünlandes erläutert.
Es ist vorgesehen, die Broschüre an einen weiten Adressatenkreis in der Region zu verteilen, vor allem an die aktiven Landwirtschaftsbetriebe und Pächter im Biosphärenreservat, an die Teilnehmer der regionalen Auenverbünde, die Naturschutz- und Landwirtschaftsverwaltung, an Landwirtschafts- und Naturschutzverbände sowie die interessierte Öffentlichkeit.
Darüber hinaus können gedruckte Exemplare bei der Biosphärenreservatsverwaltung bestellt werden. Eine pdf-Datei der Broschüre kann in der Infospalte rechts dieses Textes heruntergeladen werden.Hintergrund:
Seit 2016 wird auf Deichvorlandsflächen, auf denen in den Jahren 2014/15 Weidenbäume in größerem Umfang zurückgeschnitten wurden, das Projekt zum „Kooperativen Auenmanagement“ umgesetzt. Eine Beschreibung dieses Vorhabens findet sich auf der Projektseite der Biosphärenreservatsverwaltung.
Es wird auf der Grundlage der Förderrichtlinie „Landschaftspflege und Gebietsmanagement“ mit Mitteln des Landes Niedersachsen und der Europäischen Union gefördert. Das Vorhaben zielt darauf ab, die Rückschnittsflächen dauerhaft von Gehölzaufwuchs frei zu halten. Die Projektkoordination obliegt der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue. Das Auenmanagement wurde in Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Kooperationspartnern, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Bezirksstelle Uelzen) und dem Bauernverband Nordostniedersachsen e.V. konzipiert, um die Belange des Hochwasserschutzes, des Naturschutzes und der Landwirtschaft hinsichtlich der zukünftigen Nutzung des Grünlandes im Deichvorland der Elbe in Einklang zu bringen.
Damit die Grünlandnutzung den Anforderungen des Hochwasser- und Naturschutzes, der Landwirtschaft sowie des Verbraucherschutzes (Schadstoffbelastung der Auenböden) gerecht werden kann, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren bei der Zielkonzeption und in den Planungen der Auenlebensräume erforderlich. Das Wissen und die Erfahrungen von Landwirt*innen bezüglich der Erhaltung und Entwicklung von artenreichen Wiesen und Weiden werden in das Management des Gesamtraumes eingebracht. Zudem werden Beratungsleistungen für die landwirtschaftlichen Betriebe hinsichtlich der naturschutzfachlichen Erhaltungsziele, des betrieblichen Risikomanagements sowie der Inanspruchnahme von Programmen der Agrar- und Naturschutzförderung erbracht.
Kooperationspartner
Bezirksstelle Uelzen
Förderung