Biosphärenreservat präsentiert bunte Themenvielfalt
Tagung „Natur und Kultur in der Elbtalaue“ mit über 100 Teilnehmenden
Auch die 18. Jahrestagung der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue und des Biosphaeriums Elbtalaue am 11. November im VERDO Hitzacker spannte einen weiten Bogen an Themen: von der Regionalentwicklung und dem Naturschutz bis hin zur nachhaltigen Baukultur und Waldbrandprävention.
Über aktuelle Vorhaben der Biosphärenreservatsverwaltung und Landkreise berichteten zunächst Dirk Janzen für die Biosphärenreservatsverwaltung, Nicole Servatius und Dorothée Rößler für den Landkreis Lüchow-Dannenberg sowie Stefan Bartscht für den Landkreis Lüneburg. Die Vereinbarkeit von Hochwasserschutz und Naturschutz, das Wassermanagement in Zeiten der Dürre und die Erhaltung der europaweit geschützten Lebensräume und Arten wurden ebenso angerissen wie die laufenden Regionalentwicklungsprojekte „Biosphäre.Regional-Nachhaltig“ und „Zukunftsregion Elbtalaue-Heide-Wendland“.
Die vielfältigen Aktivitäten der Biosphärenreservatspartner im Feld der nachhaltigen Regionalentwicklung stellte dann Tobias Keienburg von der Biosphärenreservatsverwaltung vor. In diesem Zusammenhang wurden sechs neue Partner präsentiert, darunter die Gräflich Bernstorff’schen Betriebe (Gartow), der Privelacker Paradiesgarten (Amt Neuhaus), die Ferienwohnungen von Casa Creativa (Bleckede), der Kanuverleih Albia Kanu (Neu Darchau), Elbwolle (Weitsche) sowie WE life – Das Pfadfinder-, Jugend- und Familienzentrum in Gartow.
Der anschließende Beitrag von Dr. Heike Ellner führte in den brandenburgischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe. Am Beispiel regionaler Baustoffe wie Lehm, Holz und Ziegelsteinen sowie typischer Baukörper und Siedlungsformen stellte die Leiterin der Biosphärenreservatsverwaltung in Rühstädt Zusammenhänge zwischen der Architektur, dem Arten- und Lebensraumschutz sowie dem Klimaschutz her. Dr. Olaf Anderßon, Vorsitzender des Netzwerks Wilde Wiesen Lüneburg, schloss mit seinem Beitrag über die natur- und klimaschutzgerechte Gestaltung ländlicher Gärten hieran an. Mit zahlreichen Tipps aus der Praxis erläuterte er, wie die biologische Vielfalt in privaten Hausgärten erhalten bzw. verbessert werden kann.
Die im Klimawandel steigende Waldbrandgefahr war Gegenstand der Beiträge von Knut Sierk und Elke Urbansky von den Niedersächsischen Landesforsten. Moderne Technik zur schnellen Erkennung von Brandherden wurde ebenso dargestellt wie Bildungsprojekte zum Umgang mit Feuer und Waldbränden für Kinder und Jugendliche.
Im Mittelpunkt des Abschlussbeitrags von Anne Rogge stand der Vogel des Jahres 2023, das Braunkehlchen. Die freiberufliche Landschaftsökologin stellte Ergebnisse ihrer Freilanduntersuchungen im Biosphärenreservat vor und beschrieb die Herausforderungen, die zum Erhalt der regionalen Populationen dieser stark gefährdeten Vogelart und anderer Wiesenvogelarten in den kommenden Jahren bewältigt werden müssen.
Übergabe der Urkunden an die neuen Biosphärenreservatspartner
v.l.n.r. S. Elert (Albia Kanu), A. Nagel (WE life), M. Zitterbarth (Gräfl. Bernstorff'sche Betriebe), F. Mangels (Casa Creativa), B. und. T. Grosch (Privelacker Paradiesgarten), U. Luft (Elbwolle) mit D. Janzen, Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung