Entwicklung der Lebensräume am Grünen Band bei Konau-Popelau
Im Umfeld der ehemaligen innerdeutschen Grenze in der Gemeinde Amt Neuhaus – im heutigen Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" – befinden sich viele seltene und aus Naturschutzsicht wertvolle Lebensräume – so auch nahe der Ortslage Konau-Popelau. Die angrenzende dorfnahe Niederung ist heute noch geprägt von einer halboffenen Weidelandschaft mit vielen Einzel-Bäumen und markanten Kopf-Weiden.
Zahlreiche Flächen sind Teil des Grünen Bandes, dem "Rückgrat" eines großräumigen Biotopverbunds, der von Finnland bis zum Schwarzen Meer reicht.
Die Lebensraumvielfalt im Bereich der so genannten "Konauer und Popelauer Düne" östlich Popelau ist das Ergebnis langer Beweidungsaktivitäten. Ihre Eigenart und Schönheit machen diese Flächen zu einem ansprechenden Ort der Erholung für Einheimische und Besucher.
Allerdings ist der ökologisch begründete Wert dieses Dünenbereichs, der sich heute im Eigentum der Biosphärenreservatsverwaltung befindet, durch ausbleibende Beweidung, durch die Ausbreitung von Gebüschen sowie frühere Aufforstungen mit Hybridpappeln beeinträchtigt. Ohne Beweidung und weitere Maßnahmen würde ein geschlossener Wald entstehen. Das Bild einer halboffenen, auch im Sinne der Erholung attraktiven Landschaft, ginge dadurch verloren.
Dem soll nun entgegengewirkt werden. In einem ersten Schritt werden junge Pappelbestände und Schlehengebüsche mit einem Bagger samt Wurzel entfernt und Gebüsche ausgelichtet. Darüber hinaus wird verfilztes Grünland mit einem Mulchmäher sehr kurz gemäht und die Vegetationsmasse entnommen, um die Flächen auszuhagern. Auch beweiden Bentheimer Schafe und Thüringer Wald Ziegen (beides alte Haustierrassen) die Grünlandflächen, um einen neuen Aufwuchs von Gehölzen zu verhindern.
Mittelfristig ist geplant, dass eine Beweidung mit Robustrindern die Wiederbewaldung der Düne verhindert und lichte, windgeschützte Randpartien sowie offene Wald- und Gebüschstrukturen für Insekten und eine lichtbedürftige Flora schafft. Ein örtlicher Landwirtschaftsbetrieb plant – in Abstimmung mit den Forst- und Naturschutzverwaltungen – auch die Winterbeweidung von Teilflächen der Düne mit Robustrindern, um Trittschäden auf anderen Feuchtwiesenflächen in der Niederung zu reduzieren.
Durch diese Maßnahmen hat die Konauer und Popelauer Düne das Potenzial, zu einem Schwerpunkt der Sicherung und Entwicklung von halboffenen Landschaftsbereichen und Magerrasenflächen im Biosphärenreservat zu werden.
Die Maßnahmen werden mit Mitteln der Biosphärenreservatsverwaltung finanziert.
Magerrasen am Altdeich und Beweidungsfläche vor der Konauer Kapelle
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Dr. Franz Höchtl
Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
Leiter Dezernat 3
Am Markt 1
29456 Hitzacker
Tel: 05862967315