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Urgeschichtliche Relikte

Hügelgräber

Auf den westlichen Anhöhen über dem Elbe-Urstromtal liegen über 50 Hügelgräber. Die meisten Hügelgräber Norddeutschlands stammen aus der Bronzezeit vor 2.800 bis 4.500 Jahren. Doch schon vor über 7.000 Jahren errichtete man in der Jungsteinzeit Grabhügel. Diese Sitte hielt sich bis ins Mittelalter.

Im Biosphärenreservat liegen die Grabhügel nordwestlich von Hitzacker in mehreren Gräberfeldern im Wald der Niedersächsischen Landesforsten. Der Elb-Höhenweg schlängelt sich durch das östliche Gräberfeld im Forstort Junkerwerder und bietet reizvolle Ausblicke über die Elbtalaue. Der Denkmalatlas Niedersachsen zeigt ihre genaue Lage.

Die runden Erdhügel besitzen Durchmesser von etwa 10m und Höhen von 1m. Ein typisches Hügelgrab der Bronzezeit wurde außen von einem Steinkreis umgrenzt. In der Mitte barg ein Baumsarg die Körperbestattung samt Beigaben. Der Hügel wurde mit Heidekraut oder Feldsteinen abgedeckt. Später setzte man oberflächennah Urnen bei, sog. Nachbestattungen. Auf dem Hügel konnten sichtbar aufrechte Steine / Menhire einzeln oder in lockeren Steinkreisen stehen, die als Vorläufer der heutigen Grabsteine gelten können. Sie wurden meist im vorletzten Jahrhundert entfernt, als man auch viele Großsteingräber zerstörte.

Bestattungsbräuche zeigen die kulturellen Einstellungen zu Tod und Leben. Die aufwendig errichteten Hügelgräber bezeugen sicherlich eine Verehrung der Toten und Verbindung über Generationen. Begräbnisstätten bildeten für unsere Vorfahren wohl heilige Orte.

Die meisten Hügelgräber enthalten Beigaben, die auf ein Leben im Jenseits hindeuten, wie Nahrung in Tongefäßen, Gebrauchsgegenstände oder Schmuck bei Frauen und Waffen bei Männern. Urnen bergen dagegen eher spärliche Beigaben, vielfach nur Bruchstücke oder geschmolzenes Metall. Im Elberaum bestand zur Bronzezeit eine eigene besondere Kultur, die sog. Lüneburger Gruppe. Die Gräber wurden leider vielfach ausgeraubt, erkennbar an kleinen Mulden in der Hügelkuppe. Große Schätze enthalten die Grabhügel nicht, Sie besitzen v.a. kulturgeschichtlichen und wissenschaftlichen Wert.

Hügelgräber sind Kulturdenkmale und gesetzlich geschützt. Nach dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz sind Kulturdenkmale instandzuhalten, zu pflegen und zu schützen.

Großsteinsetzungen

Zum urgeschichtlichen Erbe der Elbtalaue gehören auch Großsteingräber, landläufig Hünenbetten genannt. Der Forstort Schiering beherbergt sogar sieben dieser beeindruckenden steinzeitlichen Anlagen.

Tonnenschwere Findlinge ordnen sich in doppelten Steinreihen bis 60m Länge an, die häufig eine Steinkammer mit riesigen Decksteinen bergen. Die Steine stehen oft auf einen flachen Erdwall. Die Steinreihen enden manchmal mit besonders großen quergestellten Steinen, sog. Wächtersteinen.

Diese Großsteinsetzungen stammen aus der Jungsteinzeit mit einem geschätzten Alter von etwa 5.000 bis 7.000 Jahren. Man ordnet sie der Trichterbecherkultur zu.

Nach neueren Forschungen sind viele Langbetten astronomisch ausgerichtet. So liegen fünf Großsteinsetzungen annähernd auf demselben Breitengrad im mittleren Schiering und verlaufen in West-Ost-Richtung.

Siedlungen

Schon vor 4.000 Jahren siedelten Menschen im hiesigen Elbegebiet und prägten die Landschaft. Spuren von Langhäusern fanden sich bei Ausgrabungen in Hitzacker. Sie sind im sehenswerten bronzezeitlichen Freilichtmuseum Hitzacker nachgebaut.

Langbett Schiering   Bildrechte: U. Neupert
Steinzeitliches Langbett im Schieringer Forst
Siedlung   Bildrechte: U. Neupert
Prähistorische Siedlung
Steinkammer beim Opferberg   Bildrechte: U. Neupert
Steinkammer nahe des Opferbergs im Schieringer Forst
Langhaus   Bildrechte: U. Neupert
Bronzezeitliches Langhaus im Archäol. Zentrum Hitzacker
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