Umsetzung in die Praxis
Die Themenblätter dienen in erster Linie als Anregung für alle, die mit Lernprozessen zu tun haben und sollen zur Weiterarbeit in den Themenfeldern anregen. Sollten sich daraus konkrete Projektideen entwickeln, steht die Biosphärenreservatsverwaltung gerne als Ansprechpartner zur Beratung und Vernetzung zur Verfügung. Projekte in Kooperation mit der Biosphärenreservatsverwaltung oder ihren Partnern können auf der Internetseite des Biosphärenreservats vorgestellt werden. Die UNESCO-Leitlinien sehen vor, dass Biosphärenreservate eine enge Zusammenarbeit mit Bildungsträgern (Hochschulen, Schulen, Volkshochschulen, Akademien u.a.) und anderen mit Bildungsaufgaben befassten Institutionen (Vereinen, Museen, Berufsverbänden u.a.) anstreben. Auch beispielhafte Betriebe der Land- und Forstwirtschaft, des Handels und des produzierenden Gewerbes sollen nach Möglichkeit als weitere „Lernorte“ in das Bildungsprogramm aufgenommen werden.
Lernen für Nachhaltigkeit lebt von der Interaktion und Kommunikation der Lernenden. Netzwerkbildung ist hierfür unerlässlich. Neben der lokalen Vernetzung kann auch das überregionale Netzwerk der Biosphärenreservate genutzt werden, um über die lokalen Lernlandschaften hinaus, Lernpartnerschaften zu bilden. Folgende Strukturen können bei der Umsetzung in die Praxis hilfreich sein:
BNE in der Schule
Zum 01.06.2021 ist in Niedersachsen der Erlass „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an öffentlichen allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie Schulen in freier Trägerschaft“ in Kraft getreten, d.h. Schulen haben BNE systematisch in Unterricht und Schulkultur zu verankern und qualitativ weiterzuentwickeln. Die Komplexität nachhaltiger Entwicklung erfordert eine Thematisierung in möglichst vielen Fächern und in fachübergreifenden und fächerverbindenden Organisationsformen. Dabei kommt es darauf an, die Vielzahl unterrichtlicher Einzelvorhaben curricular zu strukturieren.
Außerschulische Lernorte
Eine systematische Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern erweitert die Möglichkeiten und den Handlungsrahmen der schulischen Bildungsarbeit. So kann zum einen das Themenspektrum erweitert werden, zum anderen können auch Kompetenzen gefördert werden, für die es vorrangig im außerschulischen Umfeld Lernorte und –angebote gibt. Kooperationen mit unterschiedlichen Partnern können im Rahmen der BNE zu Schulpartnerschaften, Schülerfirmen und gemeinsam getragenen Projekten und Kampagnen führen. Eine Auswahl hierzu sind für das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue in den Themenblättern zu finden.
Lebenslanges Lernen
Das Konzept des lebenslangen Lernens gehört zu den großen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland. Lernen hört nach Schule, Ausbildung oder Studium nicht auf, denn Lernen ist das wesentliche Werkzeug zum Erlangen von Bildung und damit für die Gestaltung individueller Lebens- und Arbeitschancen. Die Globalisierung und die Wissensgesellschaft stellen die Menschen vor große Herausforderungen, die durch den demographischen Wandel noch verstärkt werden: Wissen sowie die Fähigkeit, das erworbene Wissen anzuwenden, müssen durch Lernen im Lebenslauf ständig angepasst und erweitert werden. Die Themenblätter des Biosphärenreservats zeigen gesellschaftliche Bereiche auf, in denen nachhaltiges Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung die Region besonders betreffen. Diese Themen sind für die Erwachsenenbildung besonders geeignet.
Globales Lernen
Im Zeitalter der Globalisierung rückt die Welt zusammen. Die Auswirkungen globaler Veränderungen beeinflussen unser Leben unmittelbar. Das gilt besonders augenfällig für die Folgen der Klimaveränderung und wirtschaftlicher Prozesse. Der Lernbereich „Globale Entwicklung“ ist wesentlicher Bestandteil der BNE und durch das Leitbild nachhaltiger Entwicklung mit anderen Lernbereichen der BNE eng verbunden. Die Themenblätter des Biosphärenreservats beginnen immer mit einer globalen und nationalen Einführung, die es ermöglicht die regional aufbereiteten Themen in einem globalen Kontext zu sehen.
Netzwerke
Netzwerke sind ein konstitutives Merkmal von Nachhaltigkeit. Die Bündelung von Aktivitäten ist Voraussetzung für Synergie und Öffentlichkeit. Die Biosphärenreservatsverwaltung kann bei der Vernetzung von Projekten im Rahmen von Bildung für nachhaltige Entwicklung zu den Biosphärenreservatsthemen behilflich sein.
Stör im Biosphaerium