Förderung
Biber-Vorkommen in der Elbtalaue gemeinsam schützen und entwickeln
Im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ breitet sich der Biber verstärkt aus dem Elbvorland ins Binnenland aus. Zunehmend besiedelt er auch Nebengewässer der Elbe und Gräben der Elbmarsch. Aus Sicht des Artenschutzes ist das eine positive Entwicklung.
Allerdings ist der Biber in unserer Kulturlandschaft nicht immer willkommen, denn er gestaltet seinen Lebensraum aktiv und sorgt damit für Veränderungen in der Landschaft. Da er nicht der einzige „Landnutzer“ ist, kommt es immer wieder zu Konflikten, z.B. mit anderen Landnutzern oder Grundeigentümern u.a. in Bezug auf die Landwirtschaft, die Sicherheit von Siedlungen oder den Hochwasserschutz.
In einem neuen Projekt der LEADER-Region Elbtalaue mit dem Titel „Partizipative Erarbeitung eines Bibermanagements in der Elbtalaue unter Berücksichtigung überregionaler Konzepte“ arbeiten daher die Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue sowie die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung eng zusammen. Im Kern geht es darum, mit betroffenen Landnutzerinnen und Landnutzern an einem „Runden Tisch“ ein verträgliches Miteinander von Biber und Mensch zu entwickeln.
Das Vorhaben gliedert sich in vier Arbeitsschritte:
- Zunächst werden der aktuelle Status der Biberverbreitung im Biosphärenreservat und die Auswirkungen seiner Aktivitäten auf die örtlichen Gewässer ermittelt und bewertet.
- Die Ergebnisse dieser Untersuchungen bilden dann die Grundlage für einen „Runden Tisch“, der mit Vertreterinnen und Vertretern aus Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Hochwasserschutz sowie den Landkreisen und Kommunen besetzt ist. Ziel der Diskussion ist es, Handlungsempfehlungen und konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die gleichermaßen dem Artenschutz wie der künftigen Landnutzung dienen und bestehende Konflikte lösen können. Dabei sollen auch thematisch vergleichbare Best-Practice-Projekte mit Vorbildfunktion in Niedersachsen und darüber hinaus besucht werden.
- In einem dritten Schritt soll ein Netzwerk aus haupt- und ehrenamtlichen „Biber-Beraterinnen und -Beratern“ konzipiert und aufgebaut werden, das kompetent und vor Ort Lösungsmöglichkeiten für entstehende Konflikte aufzeigen kann.
- Zum Ende des Projekts ist zudem die Umsetzung konkreter Maßnahmen vorgesehen: So etwa gezielte Anpflanzungen von Gehölzen, welche dem Biber zusätzlich Nahrung bieten und dadurch schützenswerte Gehölzbestände vor Biberfraß schützen.
Auf Landesebene befindet sich derzeit eine „Handlungsempfehlung zum Thema Biber“ in der Endabstimmung. Diese wird den Rahmen für das regionale Biberkonzept bilden.
Das Projekt ist auf eine Laufzeit von zwei Jahren angelegt. Es verfügt über ein Budget von ca. 173.000 € und wird aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Niedersachsen sowie aus Mitteln der Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg finanziert.
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Jann Wübbenhorst
Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue
Am Markt 1
29456 Hitzacker (Elbe)
Tel: 05862-9673-28